Mandantenfähigkeit

Allgemeine Diskussionen um die ERP Software AvERP

Moderator: SYNERPY

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WEK
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Mandantenfähigkeit

Beitrag von WEK »

Hallo,
nach einer Definition in Wikipedia

"Als mandantenfähig wird Informationstechnik bezeichnet, die auf
demselben Server oder demselben Software-System mehrere Mandanten
also Kunden oder Auftraggeber bedienen kann, ohne dass diese
gegenseitigen Einblick in ihre Daten, Benutzerverwaltung und
ähnliches haben. Ein IT-System, das dieser Eigenschaft genügt, bietet die
Möglichkeit der disjunkten, mandantenorientierten Datenhaltung,
Präsentation (GUI) und Konfiguration (Customizing). Jeder Kunde kann nur
seine Daten sehen und ändern."

, die auch meine Vorstellung umschreibt,
müßten z.B. die Kunden- und Artikelstammdaten mandantenbezogen sein. Sind sie aber nicht.
Welche Definition von Mandantenfähigkeit liegt der Realisierung in AvERP zu Grunde?
Gruß
WEK
admin
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Beitrag von admin »

Da streiten sich die Geister:

Varianten der Mandantenfähigkeit:
1. Pro Mandant eine Datenbank. Alles ist getrennt. Meiner Meinung nach hat das nicht viel mit Mandantenfähigkeit zu tun (entspricht aber Wiki, solange alles auf einem Server ist).

2. Eine Datenbank, egal wie viele Mandanten. Jeder Benutzer ist 1 bis n Mandanten zugeordnet und sieht nur die Daten, die auch für den Mandanten bestimmt sind. Davon müssen aber auch einige Daten ausgenommen sein, sonst kann man gleich Variante 1 nehmen - und das sind die Stammdaten. Artikel, Kunden, Lieferanten etc. sind mandantenübergreifend. Alle zusätzlichen Daten dieser Stammdaten sind allerdings wieder mandantenabhängig, beispielsweise die Kundenpreise zu einem Artikel, die Ansprechpartner des Kunden u.s.w.

Wiki stellt die Begriffe "Kunde" und "Auftraggeber" gleich, spricht aber nicht von Anwendern. Es fällt mir etwas schwer, der Definition zu folgen. "demselben Server oder demselben Software-System" - das sind doch grundlegend unterschiedliche Dinge (wobei man darüber strieten kann, was überhaupt ein "Software-System" ist...), werden hier aber gleich gestellt.

Und warum sollte ein System, das mandantenfähig ist, gleichzeitig die Möglichkeiten dier Präsentation und des Customizing bieten??? Kann doch auch ein Programm mit Text-Interface machen, das mandantenfähig ist...

Vielleicht doch nicht alles glauben, was in Wiki steht.
WEK
Beiträge: 7
Registriert: Di Okt 17, 2006 2:49 pm

Beitrag von WEK »

Sehr geehrter Admin,
soweit in einem Programm die Trennung der Mandanten über verschiedene DBs geregelt wird, ist das auch eine Form von Mandantenfähigkeit, aber sicher die schlechteste, da aufwendig zu verwalten und weil ein zu großer Overhead beim gleichzeitigen Betreiben mehrerer Datenbanken entsteht. Das ist nur noch dadurch zu steigern, wenn ich für jeden Mandanten auf der W$-Oberfläche das Programm mit den verschiedenen Datenbanken nacheinander mehrfach starte.
Da bitte ich um Entschuldigung, dass ich bei der Wiki-Definition den von Ihnen entdeckten Umweg über die verschiedenen Datenbanken übersehen habe. Den mag ich nämlich auch nicht.
Meine Frage richtete sich darauf, warum in AvERP die Trennung der Mandanten u.a. nicht bei Kunden und Artikeln erfolgt.
Stellen Sie sich vor, der eine Mandant produziert und verkauft Bonbons an Kunden nach Afrika, der andere Computer in Deutschland und beide benutzen auch noch dieselben Artikel- und Kundennummern!?!
Ich denke, die gemeinsam von verschiedenen Mandanten zu nutzenden Tabellen müssen auf den kleinsten (denkbaren) gemeinsamen Nenner gebracht werden. Das sind z.B. Länder, PLZen, Orte, Vorwahlen, Banken, BLZen, MwSt-Schlüssel etc., aber aus oben illustrierten Gründen nicht Kunden und Artikel und vielleicht noch anderes.
Falls ich es richtig verstanden habe, kann ein Benutzer auch nur einem Mandanten zugeordnet werden. Ist das so? Was macht dann der Steuerberater, der von einer Person sowohl den einen als auch den anderen Mandanten bearbeiten lassen möchte? Für jeden User pro Firma ein Pseudonym?

Wir kommen dann immer wieder auf die oben angesprochene Lösung, die aber eigentlich keine ist.
Bei aller konstruktiv gemeinten Kritik ist AvERP eine hervorragende Alternative zu anderen ERP-Programmen!

Herzlichen Gruß
WEK
admin
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Beitrag von admin »

Einem Mitarbeiter können beliebig viele Mandanten zugeordnet werden, mit denen dieser arbeiten darf. Die direkte Zuordnung im Mitarbeiterstamm betrifft den "Lieblingsmandanten" des Mitarbeiters.

Bzgl. der Stammdaten kann man sich streiten. Wir ziehen es vor, Kunden- und Artikelstammdaten mandantenübergreifend zu sehen, die mandantenspezifisch näher beschrieben werden können. Wenn es wirklich zwei komplett unterschiedliche Firmen zu verwalten gilt, würde ich zu einer Lösung mit zwei Datenbanken tendieren.
WEK
Beiträge: 7
Registriert: Di Okt 17, 2006 2:49 pm

Beitrag von WEK »

Zu Streit gibt es keinen Anlass, da Sie die Funktionalität des Programmes selbst bestimmen müssen, auch wenn wir das diskutieren können.
Ich komme aber auf meine anfangs gestellte Frage zurück:
Welche Definition von Mandantenfähigkeit liegt der Realisierung in AvERP zu Grunde?
Ist sie damit so beantwortet, dass alle Stammdaten in AvERP mandantenübergreifend sind, alle Bewegungsdaten mandantenbezogen? :?: :cry:
jlanger
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Beitrag von jlanger »

WEK hat geschrieben:Ist sie damit so beantwortet, dass alle Stammdaten in AvERP mandantenübergreifend sind, alle Bewegungsdaten mandantenbezogen? :?: :cry:
In einer Antwort des Admin weiter oben stand doch:
"Alle zusätzlichen Daten dieser Stammdaten sind allerdings wieder mandantenabhängig, beispielsweise die Kundenpreise zu einem Artikel, die Ansprechpartner des Kunden u.s.w. "

Wenn man dies liest (mit Lesen meine ich immer auch "erfassen"), ist die oben gestellte Frage überflüssig. Oder sind Kundenpreise und Ansprechpartner bei Ihnen Bewegungsdaten?.

Wenn man sich einmal die Historie anschaut, dann wurden die ersten mantantenfähigen ERP-Systeme nach der Definition lt. Wiki designed. Und man hat eben sehr bald die Nachteile und Probleme dieser Architektur erkannt.
Die Anforderungen sind heute ja noch ganz andere in dieser Hinsicht. Durch die Firmengeflechte ergibt sich die Anforderung der Multi-Site-Fähigkeit, die noch einmal über die Mandantenfähigkeit hinaus geht. Und Multi-Site-Fähigkeit ist mit der Definition der Mandantenfähigkeit lt. Wiki überhaupt nicht zu machen. AvERP ist hier ja auf dem Weg zur Multi-Site-Fähigkeit.

Ein mandantenfähiges System ist noch lange nicht Multi-Site-fähig. Aber ein Multi-Site-fähiges System ist mandantenfähig.

Hierzu gibt es sehr interessante Infos über einen Link, der sogar auf der AvERP-Seite eingebaut ist. Unter "Presse" und dort "Computerwoche 2006" gibt es einen Vergleich von ERP-Systemen, Dort wird diese Problematik detailliert angesprochen.
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