OT: Open Source funktioniert nicht als Geschäftsmodell

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Moderator: SYNERPY

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Gast

OT: Open Source funktioniert nicht als Geschäftsmodell

Beitrag von Gast »

Nur so als Hinweis, falls es für den ein oder anderen von Interesse ist.
Über folgenden Artikel bin ich heute morgen gestolpert:
Bericht: Open Source funktioniert nicht als Geschäftsmodell
Stuart Cohen schreibt für Business Week

Das Open-Source-Geschäftsmodell sei gescheitert, schreibt der ehemalige Geschäftsführer der Open Source Development Labs in einem Artikel. Freie Software sei einfach zu gut, um Support dafür verkaufen zu können.
"Open Source: The Model Is Broken" heißt der Artikel, den der ehemalige Chef der Open Source Development Labs Suart Cohen fürBusiness Week geschrieben hat. Das typische Open-Source-Geschäftsmodell, bei dem Firmen ihre Software kostenlos verteilen und dann versuchen, mit Support Geld zu verdienen, könne nicht funktionieren. Denn Open-Source-Software sei in der Regel qualitativ so gut, dass Kunden dafür keinen Support benötigen, so Cohen.

Er könne sich nicht vorstellen, dass Sun etwa je Geld mit MySQL verdienen werde. Es sei denn, der Softwareanbieter füge entscheidende Funktionen hinzu, die nicht in der Open-Source-Version der verbreiteten Datenbank enthalten sind.

Open Source sei Mittel zum Zweck und Antrieb für innovative Geschäftsmodelle. Die Konzepte hinter freier Software seien bewährt und durch Zusammenarbeit zwischen Communitys könnte Nutzen für Anwender und Gewinn für die Firmen generiert werden. Der Wert liege aber in der Zusammenarbeit, nicht bei Open Source selbst. Diese Firmen könnten daher auf eine gute Zukunft hoffen. Wie es der Zufall will, hat Cohen Anfang 2007 eine Firma namens "Collaborative Software Initiative" gegründet. Die will Unternehmen zusammenbringen, um gemeinsam branchenspezifische Lösungen zu entwickeln.

Quelle: Golem.de
bubu48
Beiträge: 8
Registriert: Do Mär 27, 2008 12:28 am

Beitrag von bubu48 »

Servus,

ich denke das trifft in vielen Fällen zu, ... aber nicht in allen.

Betrachtet man so einige OSS-Communities, z.B. Software für Web-Shops, dann trifft die Aussage schon den Kern:
Geld verdienen wollen mit OSS, nichts investieren wollen, die Foren quälen und wenn dann irgendetwas Geld kostet gibt´s Geschrei. OSS = kostenlos.
Ich glaube da tummeln sich sehr viele Schäppchenjäger, die sich unter dem OSS-Mäntelchen den Bauch pinseln lassen wollen.

Bei nur einseitiger Investition stirbt jede Community.

Ich glaube aber das gerade im professionellen Bereich, und dazu zähle ich auch dieses Projekt, der Anwender meist kein Hobbyprogrammierer ist und ein solides Werkzeug sucht. Auf alle Fälle macht bei Produktivsystemen die Infrastruktur den Erfolg aus und nicht die Software allein. ERPs halte ich für dynamische Systeme, die regelmässig neue Anforderungen erfüllen müssen. Da ist aktive Pflege und Support Voraussetzung.
Das ist wie beim Handwerk auch: Zeit ist Geld
Wer sich mehr einarbeitet und die Zeit investieren kann, der benötigt etwas weniger Support. Wer sich nur um sein Geschäft kümmern will, investiert hier gerne, wenn die Leistung stimmt.

Und auch wenn bei Averp die Dienstleitung etwas steif organisiert ist :wink: , das Feedback hier doch großartig.
- Es wird auf Wünsche und Anregungen eingegangen.
- Es gibt kompetente Antworten auf alle Fragen
- Es gibt ausreichend Doku
- Es gibt Schulungen und Support

.Wenn Synerpy dabei mit ausreichend wirtschaftlichem Erfolg so motiviert das Projekt weiterbetreiben kann, liegt Stuart Cohen mit seiner Prognose falsch.
wenn´s leicht geht, geht´s bergab
miboe
Beiträge: 1295
Registriert: Fr Jul 28, 2006 9:13 am

Beitrag von miboe »

Für meinen Geschmack macht er da auch einen ganz gravierenden Denkfehler: Opensource-Software muß ja nicht zwingend ein Community-Projekt sein. Es ist zumindest für mich NICHT erstaunlich, daß die wirklich erfolgreichen OSS Produkte, wie z.B. Openoffice, Averp, vtiger usw. eben gerade NICHT auf den üblichen OS-Portalen wie Sourceforge "gehandelt" werden.

Viele Menschen setzen OpenSource immer noch mit einem Haufen müslifressender Programmierfreaks gleich, die ja sowieso überhaupt nicht wissen, wie das wahre Leben aussieht usw. usw. usw.

Schade ist nur, daß die Leute, die wirklich was davon hätten, nämlich die Entscheider in KMU's den Schuß immer noch nicht gehört haben und halt lieber mal ein halbe Million für eine ERP versenken, oder nicht allzuviel weniger für die Vollausstattung mit M$-Programmen ...

Gruß
Michael
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