Materialbedarfsplanung mit ERP Software – So gehts

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Materialbedarfsplanung ERP
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Wie können Unternehmen die Balance zwischen effizienter Lagerhaltung und maximaler Kundenzufriedenheit meistern? Wir präsentieren die Materialbedarfsplanung, oder eleganter ausgedrückt „Material-Requirements-Planning (MRP)“. MRP bildet das Herzstück für Produktionsbetriebe, die nach höchster Effizienz in ihrer Fertigung streben und gleichzeitig ihre Lagerkosten auf ein Minimum reduzieren möchten. Angesichts des unerbittlichen Wettbewerbsdrucks auf dem Markt, stellt sich eine geschickte und flexible Handhabung des Materialstroms als ein kritischer Erfolgsfaktor heraus. An dieser Stelle gewinnt das Enterprise Resource Planning (ERP)-System an Bedeutung – sie sind die tragenden Säulen, auf denen die Optimierungsstrategien der Materialbedarfsplanung (MRP) ruhen.

Wir tauchen hier tiefer in die Welt der Herausforderungen und Lösungen ein, die die Materialbedarfsplanung (MRP) mit ERP-Systemen mit sich bringt, einschließlich der diversen Planungstechniken und ihrer Integration in die Gesamtgeschäftsprozesse. Zudem werfen wir ein Licht auf die mannigfaltigen Vorteile, die ERP-Systeme in diesem Bereich bereithalten, und wagen einen Ausblick darauf, wie die fortschreitende Digitalisierung die Landschaft der Materialbedarfsplanung (MRP) noch weiter verändern wird.

Materialbedarfsplanung ERP

Herausforderungen in der Materialbedarfsplanung (MRP)

Im Herzen der Materialbedarfsplanung (MRP) liegt ein anspruchsvoller Balanceakt, der von Unternehmen ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Voraussicht verlangt, um ihre Produktionsziele effektiv zu erreichen und dabei die Kosten im Zaum zu halten:

Ausgleich von Angebot und Nachfrage

Eines der Hauptziele der Materialbedarfsplanung (MRP) ist es, ein Gleichgewicht zwischen dem Angebot an Materialien und der Nachfrage nach Produkten zu finden. Dies kann schwierig sein, da Unternehmen mit unvorhersehbaren Schwankungen in der Nachfrage, Lieferengpässen und Veränderungen in der Produktionsplanung konfrontiert sind. Die Herausforderung besteht darin, genügend Materialien zur Verfügung zu haben, um die Produktion aufrechtzuerhalten, ohne dabei übermäßige Lagerbestände zu erzeugen, die unnötige Kosten verursachen.

Probleme mit Restbeständen und Materialmangel

Zu hohe Bestände binden Kapital und führen zu höheren Lagerkosten, während ein Mangel an Materialien und Komponenten Produktionsverzögerungen und unzufriedene Kunden zur Folge haben kann. Die richtige Balance zu finden, erfordert präzise Planung und die Fähigkeit, auf Veränderungen schnell reagieren zu können. Eine ineffektive Materialbedarfsplanung (MRP) kann somit zu finanziellen Verlusten führen.

Geringerer Lagerflächenumsatz und ineffiziente Nutzung

Eine schlechte Materialbedarfsplanung (MRP) kann auch zu einer ineffizienten Nutzung der Lagerfläche führen. Wenn das Lager mit bestimmten Materialien überfüllt ist, kann dies einen Platzmangel für andere, notwendige Materialien zur Folge haben. Dies beeinträchtigt nicht nur die Effizienz des Lagers, sondern verursacht auch zusätzliche Kosten durch die Notwendigkeit externer Lagermöglichkeiten.

Änderungen bei den Aufträgen

Auftragsänderungen sind in der Produktionsindustrie nicht ungewöhnlich. Sie erfordern jedoch eine flexible Anpassung der Materialbedarfsplanung (MRP), um Verzögerungen und Konflikte in der Produktion zu vermeiden. Die Herausforderung besteht darin, den Produktionsplan und die Materialbedarfe schnell anzupassen, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden.

ERP-Systeme bieten somit Lösungen für diese Herausforderungen durch die Integration von Echtzeit-Daten und die Automatisierung der Planungsprozesse. Diese Systeme ermöglichen eine dynamische Anpassung der Materialbedarfsplanung (MRP) an veränderte Produktionsbedingungen und helfen, die oben genannten Probleme effektiv zu managen.

Materialbedarfsplanung ERP

Grundlagen der Materialwirtschaft und deren Ziele

Die Materialwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in der Optimierung der Produktionsprozesse und der Sicherstellung der Materialverfügbarkeit. Sie umfasst die Planung, Steuerung und Überwachung der Warenströme von der Beschaffung bis zur Auslieferung des fertigen Produkts. Ziel ist es, eine effiziente Materialversorgung zu gewährleisten, die es ermöglicht, Produkte termingerecht und in der geforderten Qualität zu produzieren.

Aufgaben und Ziele der Materialwirtschaft

Die Primäraufgabe im Bereich der Materialwirtschaft ist es, eine nahtlose Verfügbarkeit von Ressourcen in adäquater Menge und Qualität zum benötigten Zeitpunkt und am erforderlichen Ort zu garantieren. Diese Verantwortung umfasst das Durchleuchten des Bedarfs an Materialien und Komponenten, das Sichten und Auswählen geeigneter Zulieferer, das Prozedere der Materialbestellung, deren Lagerung und die interne Logistik. Somit führt uns die Materialwirtschaft zu den zwei Kategorien in die ihre angestrebten Ergebnisse unterteilbar sind: formale und materielle Ziele.

  • Die formalen Ziele konzentrieren sich auf die Minimierung der Kapitalbindung in Lagerbeständen, die Reduktion von Lagerhaltungskosten und die Risikominderung durch die Optimierung der Lagerbestände.

  • Die materiellen Ziele hingegen fokussieren sich auf die Sicherstellung einer optimalen Verfügbarkeit der Materialien.

Das Leitprinzip hierbei ist, dass alle benötigten Materialien und Komponenten in der erforderlichen Qualität und Menge bereitstehen müssen, um einen störungsfreien Produktionsprozess und die Erfüllung von Kundenanforderungen zu ermöglichen.

Durch die Integration der Materialwirtschaft in ERP-Systeme können Unternehmen diese Ziele effektiver erreichen. ERP-Systeme bieten die notwendigen Werkzeuge und Daten, um die Materialwirtschaft zu optimieren und eine nahtlose Abstimmung zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen zu gewährleisten.

 

Methoden der Materialbedarfsplanung (MRP)

In den Tiefen von ERP-Systemen (Enterprise-Ressourcen-Planung) werden unterschiedliche Strategien angewandt, um den Bedarf an Materialien genau und effektiv zu kalkulieren. Diese Strategien lassen sich grob in zwei wesentliche Ansätze gliedern: die programmorientierte Bedarfsermittlung und die verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung.

Programmorientierte Bedarfsermittlung

Dieser Ansatz basiert auf dem Produktions- oder Absatzprogramm des Unternehmens. Sie zielt darauf ab, den zukünftigen Bedarf an Materialien auf Basis geplanter Produkte oder Aufträge zu ermitteln. Hierbei werden Stücklisten, Arbeitspläne und Teilverwendungsnachweise herangezogen, um den Primärbedarf an fertigen Produkten in einen Sekundärbedarf an Rohmaterialien, Einzelteilen und Baugruppen zu überführen. Der Abgleich des errechneten Bruttobedarfs mit den vorhandenen Lagerbeständen führt zum Nettobedarf, der tatsächlich beschafft werden muss. Diese Methode eignet sich besonders für Unternehmen mit kundenspezifischer Einzel– oder Kleinserienfertigung, wo der Bedarf direkt aus den Aufträgen abgeleitet werden kann.

Verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung

Im Gegensatz dazu basiert die verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung auf historischen Verbrauchsdaten und statistischen Methoden, um den zukünftigen Materialbedarf zu prognostizieren. Diese Methode wird häufig für Standardmaterialien oder C-Teile angewendet, deren Verbrauchsmuster relativ stabil sind. Durch die Analyse vergangener Verbrauchsdaten und unter Berücksichtigung von Trends und saisonalen Schwankungen kann eine relativ genaue Prognose des Materialbedarfs für jegliches Produkt erstellt werden. Diese Methode eignet sich besonders für die Planung von Materialien mit regelmäßigem Verbrauch und geringem Einzelwert.

Automatisierungsgrad und Anpassungsfähigkeit

ERP-Systeme erlauben eine Automatisierung dieser Bedarfsermittlungsverfahren und bieten die nötige Flexibilität, um sie individuell an die Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen. Mit der Integration von Echtzeitdaten aus den Bereichen Produktion, Vertrieb und Lagerhaltung können ERP-Systeme eine laufende Anpassung der Materialbedarfsplanung (MRP) an sich wandelnde Markt– oder Produktionsverhältnisse vornehmen. Dies hilft, Überproduktion und Lagerüberhänge zu minimieren, Lieferengpässe zu vermeiden und letztlich die Produktionseffizienz zu maximieren.

Integration der Materialbedarfsplanung (MRP)

Die erfolgreiche Integration der Materialbedarfsplanung in Enterprise-Resource-Planning-Systemen bildet das Rückgrat einer effizienten und reaktionsfähigen Produktionskette. Diese Integration ermöglicht es Unternehmen, verschiedene Geschäftsbereiche wie Verkauf, Produktion, Einkauf und Lagerhaltung auf einer einheitlichen Plattform zu verbinden.

Rolle der Disposition und deren optimale Einstellung

Innerhalb eines ERP-Systems ist die Disposition ein kritischer Bereich, der direkt die Materialverfügbarkeit und die Lagerkosten beeinflusst. Eine effektive Disposition sorgt dafür, dass die notwendigen Materialien zur rechten Zeit in der geforderten Qualität und Menge bereitstehen. Sie hilft dabei, den Lagerbestand schlank zu halten und das Risiko von Verzögerungen in der Produktion zu minimieren. Mithilfe von ERP-Systemen lässt sich eine detaillierte Anpassung von Bestandsparametern wie Mindestbeständen, Sicherheitsreserven und Lieferfristen vornehmen, um ein ideales Gleichgewicht zwischen den Kosten der Lagerhaltung und der Lieferbereitschaft herzustellen.

Materialbedarfsplanung ERP

Zusammenhang zwischen Materialwirtschaft und Produktionsplanung

Die nahtlose Integration der Materialbedarfsplanung (MRP) mit der Produktionsplanung ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. ERP-Systeme stellen eine direkte Verbindung zwischen dem Produktionsplan und dem Materialbedarf her, indem sie Produktionsaufträge mit den entsprechenden Stücklisten und Materialanforderungen verknüpfen. Dies gewährleistet, dass die Produktion auf der Grundlage aktueller und genauer Daten plant und somit Engpässe oder Überschüsse im Materialbestand vermieden werden.

Vorteile der Materialbedarfsplanung (MRP)

Im großen und ganzen bringt die Implementierung einer Materialbedarfsplanung (MRP) innerhalb eines ERP-Systems eine Vielzahl von Vorteilen mit sich, die sich direkt auf die Effizienz, Kostenreduzierung und Kundenzufriedenheit auswirken:

  • Optimierte Lagerbestände: Durch die präzise Planung und Steuerung der Materialbestände können Unternehmen Überbestände reduzieren und gleichzeitig sicherstellen, dass ausreichend Materialien für die Fertigung verfügbar sind.

  • Verbesserte Produktionsplanung: Ein integriertes Material-Requirements-Planning (MRP) ermöglicht eine enge Abstimmung zwischen Produktions- und Beschaffungsprozessen.

  • Erhöhte Flexibilität und Reaktionsfähigkeit: ERP-Systeme bieten Echtzeit-Daten, die es Unternehmen ermöglichen, schnell auf Veränderungen in der Nachfrage oder in der Lieferkette zu reagieren.

  • Reduzierung von Planungs- und Prognosefehlern: Anhand der Nutzung historischer Daten und fortschrittlicher Analysetools können ERP-Systeme genauere Vorhersagen zum Materialbedarf machen.

Digitalisierung und die Zukunft der Materialbedarfsplanung (MRP)

Auch die immer fortschreitende Digitalisierung hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Materialbedarfsplanung (MRP) und eröffnet neue Möglichkeiten zur Optimierung von Produktions- und Lieferkettenprozessen. Moderne ERP-Systeme integrieren fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und Internet der Dinge (IoT), um Prognosen zu verfeinern, Automatisierung zu verstärken und Echtzeit-Einblicke in die Lieferkette zu gewähren. In der Zukunft werden die Fähigkeiten dieser Technologien Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bieten. Die kontinuierliche Evolution von ERP-Systemen verspricht eine noch engere Verzahnung aller Unternehmensbereiche, wodurch die Materialbedarfsplanung (MRP) noch effizienter, präziser und reaktionsschneller gestaltet werden kann.

Fazit

Letztendlich ist die Materialbedarfsplanung (MRP) mit ERP ein entscheidender Hebel für Unternehmen, um heutzutage wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch die kontinuierliche Anpassung und Verbesserung ihrer ERP-Systeme können Unternehmen sicherstellen, dass sie nicht nur aktuellen Anforderungen gerecht werden, sondern auch zukünftigen Herausforderungen proaktiv begegnen.

 

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