Was ist Lohnfertigung?
Unter der Lohnfertigung (auch bekannt als „Fremdarbeit“ oder „verlängerte Werkbank“) versteht man einen Betrieb, der als externer Auftragshersteller die Fertigung von Bauteilen anbietet. Dabei wird ein Vertrag zwischen einem Unternehmen und dem Fertigungsunternehmen erstellt, bei dem festgehalten wird, wie viele Produkte in welchem Zeitraum hergestellt werden sollen.
Das können Leistungen wie CNC-Fräsen oder Montagearbeiten wie z.B die Baugruppenmontage, bei der Sie alle fertigen Baugruppen zur Montage versenden.
Lohnfertigung ist eine sinnvolle Tätigkeit und wird vor allem von Unternehmen in Anspruch genommen, wenn diese keine eigenen Fertigungskapazitäten besitzen oder diese komplett ausgereizt sind.
Eine Lohnfertigung zu nutzen hat also den Vorteil, dass man flexibel seine Kapazitäten erweitern kann und weniger Geld für Gehälter etc. bezahlen muss. Es entstehen auch keine Fixkosten für neue Maschinen oder sonstiges und man kann damit rechnen, dass die Aufträge schnell bearbeitet werden.
Was zeichnet die Lohnfertigung aus?
Der normale Arbeitsalltag in der Lohnfertigung zeichnet sich vor allem durch
- Eher geringe Auftragsreichweite,
- Hohem Preisdruck durch ausländischen und inländischen Wettbewerb
- Hohe Anzahl an Anfragen mit einer niedrigen Konvertierungsrate
- Exakten Angaben zu Lieferterminen bei geringen Vorlaufzeiten
- Geringe Stückzahlen und immer weniger werdenden Folgeaufträgen
Vor allem in wirtschaftlichen Krisensituationen wie der Corona-Pandemie werden bei traditionellen Beschaffungsprozessen massive Nachteile wie Lieferantenabhängigkeiten, abgeschnittene Nachschubwege und Lieferengpässe deutlich
Damit man in dieser Branche erfolgreich sein kann muss man viele Fähigkeiten besitzen und einiges beachten.
Man muss beispielsweise darauf achten, dass die Vorkalkulation schnell und einfach umgesetzt werden kann oder das die Erstellung und der Followup von Angeboten systematisch angegangen werden kann.
Auch sollten Lieferterminbestimmungen systematisch errechnet werden (Anhand der derzeitigen Kapazitäten).
Als Unternehmen in der Lohnfertigung muss man zudem über die Maschinenbelegung und den Auftragsfortschritt jederzeit Bescheid wissen. Produktionspläne müssen systemisch erstellt werden und Dokumente oder Zeichnungen zu bestimmten Artikeln müssen problemlos zugeordnet werden.
Wie hilft ERP-Software den Lohnfertiger?
All diese Probleme und Anforderungen lassen sich mithilfe eines ERP-Systems lösen.
Es lassen sich beispielsweise Bearbeitungszeiten schätzen oder über Stückzeitberechnungen auf die Sekunde genau ausrechnen. Diese Kalkulation kann unmittelbar in das Angebot aufgenommen werden.
Auch die exakte Lieferzeit lässt sich über ein ERP-System angeben. Eine Vorsimulation kann nämlich einschätzen, ob die vom Kunden gewünschte Lieferzeit auch eingehalten werden kann.
In der Lohnfertigung ist es zudem so, dass man in der zu bestimmten (vorgegebenen) Preisen produzieren muss. Als Betrieb, der unternehmerisch denken muss, ist es also wichtig die Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Dies kann man mithilfe eines ERP-Systems problemlos machen.
Auch Zeichnungsnummern, Artikelnummern und sonstige Daten können in einer ERP-Lösung für die Lohnfertigung verwaltet werden.
Als Lohnfertigung ist es zudem wichtig, im Rahmen einer Inventur ihre Produkte bewerten zu können, da diese (selbst außerhalb des Lagers) ihr Eigentum sind. Ein Warenwirtschaftssystem für die Lohnfertigung sollte also auch in der Lage sein komplexe Materialflüsse und Fremdleistungen entsprechend abbilden zu können.
ERP-Lohnfertigung bei AvERP
Wir bieten ein Open-Source ERP-System für die Lohnfertigung an. Neben den Standardmodulen von AvERP um Verkauf (inkl. CRM), Einkauf, Fertigung und Montage, Lagerverwaltung, Produktionsplanung, Mitarbeiterverwaltung und Zeiterfassung sowie Reklamation bieten wir für die Lohnfertigung optimierte Prozesse inkl. u.a. folgender Module (natürlich auch komplett kostenlos erhältlich):
- Grob- und Feinplanung
- Angebotsverwaltung mit Staffelpreisen
- Fertigungsgrobplanung
- Fertigungsfeinplanung (Plantafel)
- BDE, Erfassung von Fertigungszeiten und Fertigmengen pro Arbeitsgang.
- Parallele Arbeitsgänge
- Schnittstellen zu zahlreichen Maschinen, um Echtdaten auszulesen
- Messdatenerfassung (inkl. cpk)
- Umfangreiches Qualitätswesen (CAQ)
- Prüf- und Messmittelverwaltung
- 8D-Reports
Häufig gestellte Fragen
In der Lohnfertigung sind eine effiziente Auftragsabwicklung, genaue Kalkulationen und eine präzise Ressourcenplanung von großer Bedeutung. Ein ERP-System ermöglicht es Unternehmen, ihre Produktionsprozesse zu optimieren, Material- und Arbeitsressourcen effektiv einzusetzen, Lieferzeiten einzuhalten und die gesamte Auftragsabwicklung transparent zu gestalten.
Ein ERP-System kann die Lohnfertigung effizienter machen, indem es zur Optimierung der Ressourcennutzung, zur Verbesserung der Auftragsabwicklung und zur Steigerung der Transparenz beiträgt. Durch eine präzise Planung von Material und Arbeitsressourcen sowie eine bessere Kommunikation mit Kunden und Lieferanten können Unternehmen ihre Produktionsprozesse optimieren und Kosten reduzieren.
Die Implementierungsdauer eines ERP-Systems in der Lohnfertigung kann je nach Unternehmensgröße, Komplexität der Geschäftsprozesse und Anpassungen variieren. In der Regel dauert die Implementierung mehrere Monate bis hin zu einem Jahr. Es ist wichtig, realistische Zeitpläne festzulegen und die erforderlichen Ressourcen für eine erfolgreiche Implementierung einzuplanen.