On-Premise oder Cloud-ERP?

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Titelbild On-Premise oder Cloud-ERP
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In einer Welt, in der digitale Transformation nicht mehr nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen ist, steht die Auswahl des richtigen ERP-Systems (Enterprise Resource Planning) im Mittelpunkt strategischer Entscheidungen. Die Frage nach dem idealen Hosting-Modell – On-Premise oder Cloud ERP? – ist dabei mehr als nur eine technische Wahl.

Vielmehr ist sie ein strategischer Schachzug, der die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Ressourcen planen und verwalten, grundlegend beeinflusst. Wir untersuchen mit Ihnen die Kernaspekte dieser drei Modelle, beleuchten ihre spezifischen Vor- und Nachteile und bieten Orientierungshilfen, um die passende Wahl für die individuellen Bedürfnisse Ihres Unternehmens zu treffen. Von Sicherheitsaspekten bis hin zur Skalierbarkeit – jede Variante hat ihre einzigartigen Merkmale, die es zu verstehen gilt, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Was ist On-Premise ERP?

ERP On-Premise steht für Enterprise-Resource-Planning-Systeme, die physisch auf der Hardware und in den Räumlichkeiten des Unternehmens installiert und betrieben werden. Im Gegensatz zu Cloud-basierten Lösungen, die über das Internet betrieben werden, bietet ERP On-Premise eine traditionellere Herangehensweise an die Datenverwaltung und -verarbeitung.

cloud ERP

Was ist Cloud ERP?

Eine ERP Cloud Lösung bezieht sich auf ein Enterprise-Resource-Planning-System, das in der Cloud gehostet und über das Internet bereitgestellt wird. Anstelle der traditionellen lokalen Installation und Verwaltung von ERP-Software nutzen Unternehmen bei ERP Cloud die Dienste eines Drittanbieters, der die Infrastruktur, Plattform und Software verwaltet.

On-Premise vs Cloud ERP

Hauptmerkmale – On-Premise ERP

  • Lokale Installation: On-Premise ERP-Software wird auf den eigenen Servern des Unternehmens installiert. Dies erfordert eine geeignete IT-Infrastruktur, einschließlich Serverräumen und Netzwerkausrüstung.
  • Kontrolle und Sicherheit: Da die Daten und Anwendungen lokal gespeichert sind, haben Unternehmen eine größere Kontrolle über ihre Systeme und Daten. Dies kann besonders wichtig für Organisationen sein, die in regulierten Industrien tätig sind oder besondere Sicherheitsbedenken haben.
  • Anpassung: Des Weiteren bieten On-Premise ERP-Systeme oft umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten, um spezifische Geschäftsprozesse und -anforderungen zu unterstützen. Dies kann besonders vorteilhaft für Unternehmen mit speziellen oder komplexen Geschäftsprozessen sein.

Vorteile von On-Premise ERP

  • Volle Kontrolle: Unternehmen haben die vollständige Kontrolle über ihre ERP-Systeme, einschließlich KonfigurationManagement und Sicherheit. Diese Kontrolle ist besonders wichtig für Unternehmen mit spezifischen Anforderungen an Datenschutz und Compliance.
  • Anpassungsfähigkeit: ERP On-Premise bietet erweiterte Möglichkeiten für Anpassungen. Unternehmen können das System genau an ihre spezifischen Geschäftsprozesse und Anforderungen anpassen, was besonders für spezialisierte Branchen von Vorteil ist.
  • Langfristige Kosteneffizienz: Trotz hoher Anfangsinvestitionen können On-Premise ERP-Systeme langfristig kosteneffizient sein, da keine laufenden Abonnementgebühren wie bei Cloud-Lösungen anfallen.

Nachteile von On-Premise ERP

  • Hohe Anfangskosten: Die Einrichtung eines On-Premise ERP-Systems erfordert eine erhebliche Investition in Hardware, Softwarelizenzen und IT-Infrastruktur. Diese Anfangsinvestition kann für kleinere Unternehmen eine Herausforderung darstellen.
  • Wartungs- und Aktualisierungsaufwand: Unternehmen müssen eigenes IT-Personal für die Wartung und Aktualisierung des Systems bereitstellen. Dies kann sowohl zeit- als auch kostenaufwendig sein und erfordert kontinuierliche technische Expertise.
  • Begrenzte Flexibilität und Skalierbarkeit: On-Premise Systeme können weniger flexibel sein, wenn es um Skalierbarkeit und Anpassung an sich schnell ändernde Geschäftsanforderungen geht. Upgrades und Erweiterungen können komplex und teuer sein.
  • Abhängigkeit von der IT-Infrastruktur: Unternehmen sind stark abhängig von ihrer eigenen IT-Infrastruktur, was bei StromausfällenHardwareproblemen oder anderen technischen Störungen zu Ausfallzeiten führen kann.

On-Premise

Hauptmerkmale – Cloud ERP

  • Externes Hosting: Die ERP-Software und Daten werden von einem Drittanbieter in der Cloud gehostet. Das bedeutet, dass die physische IT-Infrastruktur, einschließlich Server und Speicher, vom Dienstanbieter verwaltet wird.
  • Zugänglichkeit und Mobilität: ERP Cloud Systeme sind über das Internet zugänglich, was Mitarbeitern den Zugriff von überall und auf verschiedenen Geräten ermöglicht. Dies fördert die Mobilität und Flexibilität der Arbeitskräfte.
  • SaaS-Modell: Cloud ERP wird häufig als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten, was bedeutet, dass Unternehmen für die Nutzung der Software auf Abonnementbasis zahlen, anstatt eine hohe Anfangsinvestition zu tätigen. Als Gegenleistung übernimmt der Drittanbieter die WartungAktualisierung und Instandhaltung des Cloud ERP-Systems.

Vorteile von Cloud ERP

  • Niedrigere Anfangskosten: Einer der Hauptvorteile von ERP Cloud Lösungen ist die Reduzierung der anfänglichen Investitionskosten. Da die Infrastruktur extern gehostet wird, entfallen die Kosten für den Kauf und die Wartung von Hardware.
  • Schnelle Implementierung und Aktualisierung: Cloud ERP-Systeme sind schneller zu implementieren und zu aktualisieren. Softwareupdates werden automatisch vom Anbieter durchgeführt, was Zeit und Ressourcen spart.
  • Skalierbarkeit und Flexibilität: Die Möglichkeit, Ressourcen bei Bedarf einfach hoch- oder herunterzufahren, macht ERP Cloud besonders skalierbar und flexibel. Dies ist ideal für wachsende Unternehmen oder solche mit saisonalen Schwankungen.
  • Zugänglichkeit: Der Zugriff auf das ERP-System ist von überall möglich, solange eine Internetverbindung besteht. Dies unterstützt mobiles Arbeiten und Geschäftstätigkeiten über verschiedene Standorte hinweg.

Nachteile von Cloud ERP

  • Abhängigkeit von der Internetverbindung: Da ERP Cloud Systeme über das Internet zugänglich sind, kann eine instabile oder langsame Verbindung zu Zugriffsproblemen führen.
  • Datensicherheit und Privatsphäre: Obwohl Cloud-Anbieter in der Regel hohe Sicherheitsstandards haben, können Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und Privatsphäre bestehen, insbesondere wenn sensible Unternehmensdaten außerhalb des Unternehmens gespeichert werden.
  • Begrenzte Anpassungsmöglichkeiten: Im Vergleich zu On-Premise ERP können die Anpassungsmöglichkeiten bei Cloud ERP eingeschränkter sein, was für einige Unternehmen ein Nachteil sein kann.
  • Langfristige Kosten: Obwohl die anfänglichen Kosten niedriger sind, können sich die laufenden Abonnementgebühren im Laufe der Zeit aufsummieren und möglicherweise höhere Gesamtkosten als eine einmalige Investition in ein On-Premise System verursachen.

Was ist Hybrid ERP?

Hybrid ERP ist ein Ansatz, der die Elemente von On-Premise und Cloud ERP kombiniert. Hierbei ändert sich die Frage nach einer Lösung von “On-Premise oder Cloud ERP?” zu “On-Premise und Cloud ERP?”. In einem Hybrid-Modell werden einige ERP-Komponenten und -Daten lokal (On-Premise) gehalten, während andere in der Cloud gehostet werden. Dieses Modell bietet Flexibilität und ermöglicht es Unternehmen, die Vorteile beider Systeme zu nutzen.

Hauptmerkmale

  • Kombination von On-Premise und Cloud: Hybrid ERP integriert On-Premise-Systeme mit Cloud-basierten Lösungen, um eine ausgewogene Mischung aus Kontrolle und Flexibilität zu bieten.
  • Flexibilität und Anpassung: Unternehmen können entscheiden, welche Funktionen und Daten sie lokal verwalten möchten und welche in der Cloud besser aufgehoben sind. Dies ermöglicht eine spezifische Anpassung an Geschäftsbedürfnisse und -prioritäten.
  • Schrittweise Migration: Für Unternehmen, die bereits in On-Premise ERP investiert haben, bietet das Hybrid-Modell einen schrittweisen Weg zur Cloud-Migration, ohne die bestehende Infrastruktur komplett aufzugeben.

Vorteile von Hybrid ERP

Vorteile von Hybrid ERP

Optimale Kontrolle und Flexibilität:

Hybrid ERP ermöglicht es Unternehmen, das Gleichgewicht zwischen Kontrolle (On-Premise) und Flexibilität (Cloud) je nach Geschäftsbedarf zu finden.

Anpassung an spezifische Anforderungen:

Unternehmen können entscheiden, welche Funktionen sie in der Cloud haben möchten und welche On-Premise bleiben sollen, basierend auf Sicherheitsanforderungen, Kosten und anderen betrieblichen Überlegungen.

Verbesserte Datensicherheit:

Kritische Daten können On-Premise gehalten werden, was zusätzliche Sicherheit bietet, während weniger sensible Daten und Anwendungen von der Flexibilität der Cloud profitieren können.

Kosteneffizienz:

Ein Hybrid ERP System kann langfristig kosteneffizient sein, indem es die Vorteile von Cloud-Skalierbarkeit nutzt, während teure Upgrades von On-Premise-Systemen minimiert werden.

On-Premise oder Cloud-ERP

Nachteile von Hybrid ERP

Komplexität der Verwaltung:

Die Verwaltung einer Kombination aus On-Premise und Cloud-Lösungen kann komplex sein und erfordert eine sorgfältige Planung und Integration.

Potenzielle Sicherheitsrisiken:

Die Kombination von On-Premise und Cloud kann zusätzliche Sicherheitsherausforderungen mit sich bringen, insbesondere bei der Datenübertragung zwischen den Systemen.

Kostenstruktur:

Obwohl Hybrid ERP langfristig kosteneffizient sein kann, erfordert die anfängliche Einrichtung und laufende Verwaltung eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse.

Fazit und Empfehlungen – On-Premise oder Cloud ERP?

Die Wahl zwischen On-Premise, Cloud und Hybrid ERP hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die spezifisch für jedes Unternehmen sind. Wichtige Überlegungen sollten die langfristigen GeschäftszieleBudgetbeschränkungen, IT-Kapazitäten und Sicherheitsanforderungen umfassen.

On-Premise vs Cloud-ERP

Empfehlungen

  • Bewerten Sie Ihre Geschäftsanforderungen: Verstehen Sie die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens. Wenn Sie hohe Anpassung und Kontrolle benötigen, kann On-Premise die richtige Wahl sein. Für Flexibilität und Skalierbarkeit könnte Cloud geeigneter sein.
  • Berücksichtigen Sie die IT-Infrastruktur: Bewerten Sie Ihre vorhandene IT-Infrastruktur und -Fähigkeiten. On-Premise erfordert erhebliche IT-Ressourcen, während Cloud-Lösungen weniger IT-Aufwand erfordern.
  • Planen Sie für die Zukunft: Überlegen Sie, wie sich Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren entwickeln wird. Cloud- und Hybrid-Lösungen bieten mehr Flexibilität für Wachstum und Veränderung.
  • Beachten Sie Sicherheits- und Compliance-Anforderungen: Für Unternehmen in regulierten Branchen oder mit hohen Sicherheitsanforderungen kann ein On-Premise- oder Hybrid-Modell vorzuziehen sein.
  • Kosten-Nutzen-Analyse: Führen Sie eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse durch. Berücksichtigen Sie nicht nur die anfänglichen Investitionskosten, sondern auch langfristige Ausgaben wie Wartung, Upgrades und Abonnements.
 

Es gibt kein universelles „bestes“ ERP-System; die Entscheidung muss auf den individuellen Anforderungen und Zielen jedes Unternehmens basieren. Ein umfassendes Verständnis der verschiedenen ERP-Modelle und eine sorgfältige Bewertung der eigenen Geschäftsanforderungen sind entscheidend für die Auswahl des am besten geeigneten ERP-Systems.

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